Dr. Daniel Schuch

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit

Kontakt: daniel.schuch(at)uni-jena(dot)de

 

KURZVITA

Geb. 1988 in Saarbrücken, Bachelor-Studium der Geschichtswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft an der Technischen Universität Dresden, Master-Studium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts von 2012 bis 2015. Dort tätig als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl Geschichte in Medien und Öffentlichkeit sowie am Imré Kertesz Kolleg Jena. Ende 2015 Beginn eines Dissertationsprojekts über den Wandel von Zeugenschaft des Holocaust, von 2016 bis 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ProExzellenz geförderten Europäischen Kolleg Jena. Representing the 20th Century. Abschluss der Promotion im Jahr 2020 mit einer Arbeit über Transformationen der Zeugenschaft des Holocaust, publiziert 2021 im Wallstein Verlag.

Seit 2018 ehrenamtliches Engagement in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig und in der Initiative Riebeckstraße63 am historischen Ort der ehemaligen Städtischen Arbeitsanstalt Leipzig. Im Jahr 2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent der Stiftungsleitung in der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

Seit Oktober 2020 tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Geschichte in Medien und Öffentlichkeit. Erarbeitung mehrerer Ausstellungen sowie Konzeption eines PostDoc-Forschungsprojekts zum Holocaust-Gedenken im Kalten Krieg und der Bedeutung von Überlebendenorganisationen in KZ-Gedenkstätten.

 

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE

•    Public History, Oral History, Kulturgeschichte

•    Frühe Holocaustforschung in Europa und den USA

•    (Nach-)Geschichte der NS-Verbrechen

•    Audio-visuelle Repräsentationen von Geschichte

•    Erinnerungsinterviews und Zeugenschaft

•    NS-Konzentrationslager, ihre Häftlingsgesellschaften und Überlebendenorganisationen

 


PUBLIKATIONEN

(ORCiD)

Monografie

Transformationen der Zeugenschaft. Von David P. Boders frühen Audiointerviews zur Wiederbefragung als Holocaust Testimony, Göttingen: Wallstein 2021.

(Rezensionen von Linde Apel auf HSozKult [22.04.22] und Markus Roth in Einsicht 2022. Bulletin des Fritz Bauer Instituts. Das Buch wurde ausgezeichnet mit dem Irma Rosenberg-Preis 2022 für die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus)

 

Herausgeberschaft

Organisiertes Gedächtnis. Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik (Hrsg. zusammen mit Philipp Neumann-Thein und Markus Wegewitz), Göttingen: Wallstein 2022.

(Rezension von Enrico Heitzer auf HSozKult [06.02.23])

Rosa Winkel. Als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora (Begleitband zur Ausstellung, Hrsg. zusammen mit Jens-Christian Wagner), Weimar 2023.

 

Ausstellungen

Rosa Winkel. Als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora (2023)

(Kuration der studentischen Wanderausstellung zus. mit Jens-Christian Wagner, Eröffnung am 27. Januar 2023 im Thüringer Landtag)

 

Offenes Depot. Zur Geschichte und Gegenwart der Städtischen Arbeitsanstalt Leipzig

(Zusammen mit der Initiative Riebeckstraße 63. e.V)

 

Jugend im KZ. Buchenwald und Mittelbau-Dora (2021)

(Leitung und Redaktion der studentischen Online-Ausstellung zus. mit Jens-Christian Wagner)

 

Artikel und Beiträge in Sammelbänden

Rezension über: Dominika Bopp / Sascha Feuchert / Andrea Löw / Jörg Riecke / Markus Roth / Elisabeth Turvold (Hg.), Die Enzyklopädie des Gettos Lodz/Litzmannstadt, Göttingen: Wallstein Verlag, 2020, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung (ZfO), 72:3 (2023), S. 471-473,
https://www.recensio.net/r/2b1d2acccc674580a71ce98c9282ff2e

(zus. mit Josephine Ulbricht und Martin Clemens Winter) Einst größtes Frauenaußenlager von Buchenwald – heute Ort von Neonazis: Zur Geschichte des KZ-Außenlagers „HASAG Leipzig“. In: Reflexionen. Jahresmagazin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Nr. 3 (2023), S. 62-68.

(zus. mit Jens-Christian Wagner) Rosa Winkel. Eine studentische Ausstellung über als homosexuell verfolgte KZ-Häftlinge in Buchenwald und Mittelbau-Dora. In: Reflexionen. Jahresmagazin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Nr. 3 (2023), S. 36-46.

Kampagne gegen Neonazitreff im ehemaligen KZ-Außenlager »HASAG Leipzig«. Vom Offenen Brief bis zur Einweihung einer städtischen Gedenkstele - und wie weiter?, in: Newsletter der Gedenkstätte für Zwangsarbeit 11 (2022), S. 17-18.

(zus. mit Philipp Neumann-Thein und Markus Wegewitz) Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verbrechen als Feld der historischen Forschung. Eine Einleitung, in: Dies. (Hrsg.), Organisiertes Gedächtnis. Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik, Göttingen 2022, S. 9-35.

Zeugenschaft, Wissensproduktion und universelle Lehren des Holocaust. Kritik einer Erwartungshaltung gegenüber Interviews mit Holocaust-Überlebenden, in: Reflexionen. Jahresmagazin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Nr. 2 (2022), S. 70-75.

"Eine Reflexion auf die Praxis" oder: Was bedeutet es, Geschichte in Medien und Öffentlichkeit zu lehren?, in: doing|public|history (Forschungsblog von Cord Arendes/Stefanie Samida/Juliane Tomann), 23.02.2022.

Recounting Buchenwald. Three Interviews over 50 Years with one Survivor, in: Fubel, Janine/Grosse-Sommer, Katja /Klacsmann, Borbála/Neš?áková, Denisa/Otters, Mareike/Gollasch,Christoph (eds.), Practices of Memory and Knowledge Production. Papers from the 22nd Workshop on the History and Memory of National Socialist Camps and Extermination Sites, Berlin: Metropol 2022, S. 266-290.

"Jugend im KZ". Eine digitale Ausstellung über minderjährige Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora, in: Newsletter der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig 10 (2021), S. 46-48.

Beträge für das Blog D.P. Boder 1946. Fragen an Displaced Persons 1946 und heute (2021)

Internationaler Strafverfolger und moralisches Weltgewissen: neue Bücher zum Lebenswerk des Juristen Benjamin Ferencz, in: Newsletter der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig 9 (2020), S. 37-39.

Konflikthafte Zeugenschaft. David P. Boders Audio-Interviews im Nachkriegseuropa, in: Mimeo. Blog der Doktorandinen und Doktoranden am Dubnow-Institut, 22.07.2020, URL: https://mimeo.dubnow.de/konflikthafte-zeugenschaft/

Pionierforschungen zum Holocaust, Rezension zu: Hans-Christian Jasch, Stephan Lehnstaedt (Hrsg.), Verfolgen und Aufklären: Die erste Generation der Holocaustforschung / Crimes Uncovered: The First Generation of Holocaust Researchers, Berlin: Metropol 2019, in: Einsicht 2020, Bulletin des Fritz Bauer Instituts, S. 115.

 

In Vorbereitung:

_Shifted Expectations: From David P. Boder’s 1946 Audio Interviews to Subsequent Holocaust Testimony, in: Thomas Pegelow Kaplan/Boaz Cohen/Miriam Offer/Wolf Gruner (eds.), Holocaust Testimonies: Reassessing Survivors’ Voices and their Future in Challenging Times (Peer-Review, Manuskript angenommen, erscheint 2024 bei Bloomsbury Publishing London).

_David P. Boder, Lemma für das Handbuch Oral History (Hrsg. von Linde Apel und Stefan Müller)

_Ambivalente Erwartungen an Zeitzeug*innen: Wissensquellen, Beweismittel und Heilsversprechen, Beitrag für den Katalog Ende der Zeitzeugenschaft? (Hrsg. von Anika Reichwald), erscheint 2023.

_Catastrophe, Testimony, and Trauma. Reframing David P. Boder’s Audio Interviews from Postwar Europe to Cold War America, in: Natalia Aleksiun, Éva Kovács (eds.), Survivors’ Toil. The First Decade of Documenting and Studying the Holocaust (Vienna Wiesenthal Institute)

 

 

VORTRÄGE (Auswahl)

Buchvorstellungen zu meiner Dissertationsschrift "Transformationen der Zeugenschaft" an der Universität Augsburg (Mai 2022), Universität Jena (Mai 2022), in der Gallerie KUB Leipzig (Juli 2022), an der Universität Innsbruck (März 2023) und an der Humboldt Universität zu Berlin (Juni 2023).

 

29.-30. September 2023

Abschlussdiskussion „KZ-Gedenkstätten im Umgang mit queerer Lagergeschichte" auf dem 14. Dialogforum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, zusammen mit Gudrun Blohberger (Pädagogische Leiterin, KZ-Gedenkstätte Mauthausen), Anna Hájková (Warwick Centre for Global Jewish Studies) und Hannes Sulzenbacher (QWIEN)

29. August 2023

Vortrag "Transformationen der Zeugenschaft" sowie Workshop "Von der Drahtspule zu digitalen Voices of the Holocaust" auf der 16. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück: Bezeugte Erinnerung. Erzählen. Bewahren. Vermitteln in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.

12.06.2023

"Buchenwald und Bergen-Belsen im Kalten Krieg. (Selbst-)Repräsentationen von Verfolgtengruppen als transnationale Verflechtungsgeschichte", Projektvorstellung im Rahmen des Oberseminars zu neuen Forschungen über Geschichte in Medien und Öffentlichkeit, Gedenkstätte Buchenwald.

14.03.2023

"David P. Boders Audiointerviews mit Displaced Persons: Von der Drahtspule zu digitalen Voices of the Holocaust", Vortrag auf dem Workshop Oral History und Zeugenschaft des Holocaust. Das Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies, Institut für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck

11.01.2023

Buchvorstellung zus. mit Markus Wegewitz: Organisiertes Gedächtnis. Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verbrechen, Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main

02.11.2022

"'A man-made holocaust': David P. Boder’s 1946 Audio Recordings as Pioneering Research on Trauma", Vortrag auf der Simon Wiesenthal Conference Survivors' Toil. the First Decade of Documenting and Studying the Holocaust, Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies

28.10.2022

"Die ehemalige Städtische Arbeitsanstalt Leipzig als aktiver Erinnerungsort", Werkstattbericht zus. mit Ella Falldorf (Initiative Riebeckstraße e.V.) im Rahmen der Herbstschule von Weiterdenken - Heinrich Böll Stiftung Sachsen, Goethe-Institut Dresden

23.08.2022
Podiumsdiskussion zur Ausstellungserföffnung an der Universitätsbibliothek Hamburg
"Erste Holocaust-Forschende und Dokumentation", Podium zus. mit Franziska Exeler & Markus Roth; Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Universitätsbibliothek Hamburg

24.06.2022

"Zum Wandel von Zeugenschaft in mehrfachen Interviews mit Holocaustüberlebenden", Vortrag auf dem Workshop Zeugen und Zeugnisse. Biographische Blicke auf Gewalt- und Migrationserfahrungen im 20. Jahrhundert, Centrum für Jüdische Studien an der Karl-Franzens-Universität Graz

19.04.2021

"Buchenwald und Bergen-Belsen im Kalten Krieg: Überlebendenverbände als Akteure in KZ-Gedenkstätten", Online-Vortrag auf dem Workshop Überlebendenverbände. Erinnerungsgemeinschaften und politische Akteure im Kalten Krieg, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)

(Audiomitschnitte des Workshops via YouTube)

03.02.2020

"David P. Boder and the Transformations of Holocaust Testimony", Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums am Imre Kertész Kolleg Jena

30.11.2019

"Initiativkreis Riebeckstraße 63: Konzeptionelle Überlegungen zu einem Gedenk-, Lern- und Begegnungsort in Leipzig" auf der Tagung Erbe ´89. Politisierung der Erinnerung an der Universität Leipzig

06.11.2019

"»Not the Scum of Humanity«. A Comparison of David P. Boder’s Early Research on Trauma in Postwar Europe to Later Holocaust Testimony" auf der Special Lessons and Legacies Conference The Holocaust and Europe in München

12.01.2018

"Transformations of Testimony: Speaking about Buchenwald one Year and 50 Years after the Liberation" auf der Konferenz Beyond Camps and Forced Labour: Current International Research on Survivors of Nazi Persecution an der Birbeck University of London und der Wiener Library in London (UK)

21.10.2017

"Remembering Buchenwald? Considerations about the Transformations of Holocaust Testimony" auf dem Workshop on the History and Memory of National Socialist Camps and Extermination Sites in Budapest (Ungarn)

07.02.2017

"»I had hoped my father had survived incognito«. Wandel durch Wiedererzählen in den Interviews mit Gert Silver alias Gert Silberbard" auf dem Workshop Hören und begreifen. David P. Boders Interviews mit Überlebenden des KZ Buchenwald im Sommer 1946 in der Gedenkstätte Buchenwald

07.07.2016 - 08.07.2016

Konzeption und Durchführung des Workshops 70 Jahre nach Boders Interviews: Erfahrungen nationalsozialistischer Verfolgung für die Gegenwart begreifbar machen zus. mit Dr. Axel Doßmann und Gloria Freitag an der FSU Jena